
Pathologische Diagnostik am Institut für Pathologie
Die wichtigste Aufgabe des Instituts liegt in der pathohistologischen Diagnostik. Sie ist jedes Jahr bei über 40.000 Patienten die Grundlage der klinischen Diagnose und Therapie. So können z.B. gut- und bösartige Tumoren nur unter dem Mikroskop definitiv beurteilt werden. Dies gilt analog auch für zahlreiche Entzündungserkrankungen.
Sie befinden sich hier:
Das Institut für Pathologie
Das Institut befindet sich am Campus Mitte. Zu den Aufgaben in der Krankenversorgung gehören die histologische und zytologische Diagnostik von Biopsiematerial und die Durchführung klinischer Sektionen für alle Campus der Charité und externer Kooperationskrankenhäusern .
An den Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin werden jeweils Schnellschnittlabore für die intraoperative Diagnostik unterhalten. Das zum Institut gehörige Berliner Kompetenzzentrum für Lymphknoten- und Hämatopathologie liegt ebenfalls am Campus Mitte.
Die Pathologie in Berlin blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die 1831 mit der Einrichtung einer Prosektur begann. 1856 wurde das erste sog. "alte" Institut in relativ kleinem Umfang erbaut. Nachdem die Bedeutung des Faches sprunghaft zugenommen hatte, wurde 1893 mit dem Bau des von Rudolf Virchow in seinen Berufungsverhandlungen durchgesetzten und von ihm persönlich geplanten "neuen" Instituts begonnen. 1899 wurde dann der erste Bauabschnitt eingeweiht. Das Gebäudeensemble wurde 1906 beendet und blieb bis heute in fast unveränderter Form erhalten.
Ab 2000 hat eine grundlegende Rekonstruktion des Gebäudeensembles stattgefunden, die sich an den Notwendigkeiten moderner morphologischer und molekularpathologischer Diagnostik und Forschung orientierte, ohne dabei die traditionellen Arbeitsbereiche Prosektur und Lehre zu vernachlässigen. Die Sanierung wurde 2002 abgeschlossen. Auch die Restauration des historischen Rudolf-Virchow-Hörsaals sowie die "Wiederauferstehung" des Berliner Medizinhistorischen Museums wurden in diesem Zeitraum durchgeführt.
Der baulichen Sanierung ging eine inhaltliche Neugestaltung der inneren Organisationsstrukturen voran. So wurde durch die Einführung neuer immunologischer und molekularbiologischer Methoden, durch organisatorische Straffung der Biopsiediagnostik, computergestützte Datenverarbeitung und Erweiterung des fachlichen Spektrums eine diagnostische Krankenversorgung auf hohem Standard erreicht. Durch die 1999 und 2010 erfolgten strukturellen Integrationen der Instituts für Pathologie vom Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin konnte die fachliche Qualifikation und diagnostische Breite weiter gesteigert werden.
Die wissenschaftliche Arbeit wird von den Entwicklungen der Molekularpathologie geprägt sein. So steht die funkionelle und molekulargenetische Charakterisierung maligner Tumoren sowie die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse in der täglichen Diagnostik im Vordergrund. Eine enge Zusammenarbeit mit den klinischen Disziplinen trägt dazu bei, die wissenschaftlichen Ergebnisse der funktionellen Molekularpathologie möglichst direkt in die Therapieentscheidungen einfließen zu lassen.
Die Zukunft des Instituts wird von der Kompetitionsfähigkeit in Krankenversorgung, Wissenschaft und Lehre abhängen. Um hier weitere Fortschritte zu erreichen, bedarf es der Anstrengung aller Mitarbeiter sowie der intensiven Unterstützung durch Freunde und Kollegen des Hauses.